Der ADC-Rechner (apparent diffusion coefficient) ist ein zentrales Werkzeug im Bereich der medizinischen Bildgebung, insbesondere bei der Analyse von Magnetresonanztomographie-Scans (MRT). Dieser Rechner quantifiziert die Diffusion von Wassermolekülen in biologischem Gewebe, was für die Diagnose von Erkrankungen wie Hirnischämie, Tumoren und anderen Pathologien von entscheidender Bedeutung ist. Durch die Beurteilung der Ausbreitung von Wassermolekülen in Gewebeumgebungen können medizinische Fachkräfte wertvolle Erkenntnisse über die Zellintegrität und Gewebelebensfähigkeit gewinnen.
Formel zur Berechnung des scheinbaren Diffusionskoeffizienten
Die Berechnung des ADC ist für das Verständnis der Gewebeeigenschaften unter verschiedenen pathologischen Bedingungen von grundlegender Bedeutung. Die verwendete Formel lautet:

Bestandteile der Formel:
- S1 und S2: Signalintensitäten bei zwei verschiedenen Diffusionsgewichtungen.
- b1 und b2: Die Diffusionsgewichtungsfaktoren entsprechen S1 und S2.
- ln: Natürlicher Logarithmus, der den logarithmischen Abfall der Signalintensität aufgrund von Diffusion widerspiegelt.
Diese Formel liefert ein Maß für den Diffusionskoeffizienten, der dabei hilft, zwischen verschiedenen Gewebetypen zu unterscheiden, und zwar basierend darauf, wie frei sich die Wassermoleküle in dem Bereich bewegen.
Berechnungsprozess:
- Signalintensitäten erfassen: Erhalten Sie die MRT-Signalintensitäten mit zwei verschiedenen Diffusionsgewichtungsfaktoren.
- Wenden Sie die Formel an: Geben Sie diese Werte in die Formel ein, um den ADC zu berechnen.
- Analysieren Sie die Ergebnisse: Verwenden Sie die ADC-Werte als Hilfestellung klinisch Diagnose und Behandlungsplanung.
Praktische Anwendung: Referenztabelle
Hier ist eine einfache Tabelle, die typische ADC-Werte für verschiedene Gehirngewebe veranschaulicht und bei der Diagnose verschiedener Erkrankungen hilft:
Gewebetyp | ADC-Wert (x10^-3 mm^2/s) | Typische klinische Interpretation |
---|---|---|
Normales Gehirn | 0.7 - 0.9 | Normalbereich für gesundes Gewebe |
Ischämischer Schlaganfall | 0.4 - 0.5 | Reduzierte Diffusion durch Schlaganfall |
Hochgradige Tumoren | 1.0 - 1.5 | Erhöhte Diffusion in bösartigen Zellen |
Mithilfe dieser Tabelle können Klinikärzte schnell auf die erwarteten ADC-Werte für unterschiedliche Erkrankungen zugreifen und so die Diagnosegenauigkeit verbessern.
Beispiel für einen Rechner für den scheinbaren Diffusionskoeffizienten
Erwägen Sie eine MRT-Untersuchung, bei der:
- S1 (Signalintensität bei b-Wert von 0 s/mm²): 1000
- S2 (Signalintensität bei b-Wert von 1000 s/mm²): 400
- b1: 0 s/mm²
- b2: 1000 s/mm²
Mit der Formel:
- ADC = -ln(400 / 1000) / (1000 - 0) = -ln(0.4) / 1000 ≈ 0.916 / 1000 = 0.000916 mm²/s
Dieser ADC-Wert kann im Kontext des Gewebetyps und des klinischen Szenarios interpretiert werden, um bei der Diagnose zu helfen.
Die häufigsten FAQs
Ein niedriger ADC-Wert weist typischerweise auf eine eingeschränkte Diffusion hin, wie sie oft bei einem akuten Schlaganfall auftritt, bei dem die Wasserbewegung durch geschwollene Zellen behindert wird.
ADC-Werte können zwischen gutartigen und bösartigen Läsionen unterscheiden, da bösartiges Gewebe aufgrund erhöhter Zellularität und Nekrose tendenziell höhere ADC-Werte aufweist.
In einigen Fällen können Änderungen der ADC-Werte über Zeit kann Erkenntnisse zur Wirksamkeit von Behandlungen liefern, insbesondere bei der Überwachung der Tumorreaktion in der Onkologie.